verlegen

verlegen

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1ver|le|gen [fɛɐ̯'le:gn̩] <tr.; hat:
1. von seinem bisherigen an einen anderen Platz, Ort legen:
sie hat ihren Wohnsitz [nach Frankfurt] verlegt; die Haltestelle wurde vorübergehend verlegt.
2. auf einen späteren Zeitpunkt legen, verschieben:
die Veranstaltung ist [auf die nächste Woche] verlegt worden.
Syn.: vertagen.
Zus.: vorverlegen.
3. an einen Platz legen, an dem man es nicht wiederfindet:
seine Brille verlegen.
4. (von Leitungen, Rohren o. Ä.) an der vorgesehenen Stelle befestigen, montieren o. Ä.:
sie verlegten die Rohre für die Wasserleitung.
Syn.: anbringen, festmachen, legen.
5. (als Verlag) ein Druckwerk herausbringen:
dieser Verlag verlegt Bücher und Zeitungen.
Syn.: auflegen, drucken, herausgeben, machen, publizieren.
  2ver|le|gen [fɛɐ̯'le:gn̩] <Adj.>:
in eine peinliche Lage versetzt und dabei befangen, verwirrt:
er fühlte sich durchschaut und lachte verlegen.
Syn.: 2 betreten, schamhaft.

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ver|le|gen1 〈V.; hat
I 〈V. tr.〉 etwas \verlegen
1. den Platz von etwas ändern
2. den Ort von etwas wechseln (Geschäft, Wohnsitz)
3. im Verlag herausbringen, veröffentlichen (Buch, Zeitschrift)
4. zeitlich verschieben, vertagen (Termin)
5. weglegen, ohne sich danach an die Stelle erinnern zu können (Gegenstand)
6. legen, anbringen (Leitung)
● ich habe meine Brille verlegt; Leitungen, Kabel, Rohre \verlegen; Patienten auf eine andere Station im Krankenhaus \verlegen; Truppen \verlegen umquartieren; eine Unterrichtsstunde, eine Verabredung \verlegen; jmdm. den Weg \verlegen sperren, abschneiden ● den Fußboden mit Mosaik, Parkett \verlegen belegen, mit einem Belag von M., P. versehen; seinen Wohnsitz nach Berlin \verlegen ● in diesem Verlag werden Kinderbücher verlegt
II 〈V. refl.〉 sich auf etwas \verlegen etwas beginnen, neuerdings mit bes. Interesse betreiben, sich einer Sache von nun an widmen ● als Drohungen nichts nützten, verlegte er sich aufs Bitten; sich auf den Handel mit Stoffen \verlegen; →a. verlegen2
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ver|le|gen2 〈Adj.〉
1. befangen, peinlich berührt, beschämt, verwirrt, unsicher
2. durch Liegen zerknittert (Kleidung, Bettzeug)
● \verlegen lächeln; jmdn. \verlegen machen; um etwas \verlegen sein etwas benötigen, brauchen; er ist nie um eine Antwort, Ausrede \verlegen er weiß immer eine Antwort, Ausrede; →a. verlegen1 [<mhd. verligen „durch Liegen Schaden nehmen, durch zu langes Liegen träge werden“]

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1ver|le|gen <sw. V.; hat [mhd. verlegen, ahd. ferlegen]:
1. an eine andere als die sonst übliche Stelle legen u. dadurch schwer auffindbar machen:
den Schlüssel v.;
ich habe meinen Pass verlegt.
2. (etw., wofür ein bestimmter Zeitpunkt bereits vorgesehen war) auf einen anderen Zeitpunkt legen:
eine Tagung, einen Termin v.;
die Premiere ist [auf nächste Woche] verlegt worden.
3. (jmdn., etw.) von einem bisher innegehabten Ort an einen anderen Ort legen:
eine Haltestelle v.;
den Wohnsitz aufs Land v.;
die Hauptverwaltung wurde in eine andere Stadt verlegt;
den Patienten auf eine andere Station v.;
sein Darmausgang wurde verlegt;
Ü der Dichter verlegt die Handlung nach Mailand, ins 18. Jahrhundert.
4. (Fachspr.) legen (4):
Gleise, Rohre, Kabel, Leitungen v.;
Linoleum, Teppichboden v.
5. versperren (1 a), blockieren (2 a):
jmdm. den Weg, den Zugang v.;
den Truppen war der Rückzug verlegt.
6. <v. + sich> sich legen (7):
sich auf ein bestimmtes Fachgebiet v.;
er verlegte sich aufs Bitten, Leugnen.
7. [urspr. = Geld (für die Druckkosten eines Buches) vorlegen, vorstrecken] (von einem Verlag) veröffentlichen:
einen Roman v.;
seine Werke werden bei Faber & Faber verlegt;
dieses Haus verlegt Bücher, Musikwerke, Zeitschriften.
2ver|le|gen <Adj.> [mhd. verlegen, eigtl. adj. 2. Part. von: verligen = durch langes Liegen Schaden nehmen od. träge werden; Bedeutungsentwicklung von »untätig« über »unschlüssig, ratlos« zur heutigen Bed.]:
1. in einer peinlichen, unangenehmen Situation nicht so recht wissend, wie man sich verhalten soll; Unsicherheit u. eine Art von Hilflosigkeit ausdrückend:
ein -er kleiner Junge;
ein -er Blick;
es entstand eine -e Pause, ein -es Schweigen;
sie war, wurde ganz v.;
v. lächeln, dastehen;
er räusperte sich v.
2.
um etw. v. sein (etw. nicht zur Verfügung haben, es benötigen, brauchen: er ist immer um Geld v.);
nicht/nie um etw. v. sein (immer etw. als Entgegnung bereithaben: sie ist nie um Worte, eine Ausrede, eine Antwort v.)

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Verlegen,
 
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1ver|le|gen <sw. V.; hat [mhd. verlegen, ahd. ferlegen; 7: urspr. = Geld (für die Druckkosten eines Buches) vorlegen, vorstrecken]: 1. an eine andere als sonst übliche Stelle legen u. deshalb nicht wieder finden: den Schlüssel, die Fahrzeugpapiere, die Brille v.; ich habe meinen Schirm verlegt; Ein verlegter Totozettel und die Folgen (Hörzu 18, 1981, 65). 2. etw., wofür ein bestimmter Zeitpunkt bereits vorgesehen war, auf einen anderen Zeitpunkt legen: eine Tagung, einen Termin v.; die Premiere, Veranstaltung ist [auf nächste Woche] verlegt worden. 3. jmdn., etw. von einem bisher innegehabten Ort an einen anderen Ort legen: eine Haltestelle v.; den Wohnsitz aufs Land v.; Die Front wird verlegt, das ist alles! (Remarque, Funke 224); die Hauptverwaltung wurde in eine andere Stadt verlegt; den Patienten auf eine andere Station v.; Nach rund dreiwöchiger Haft verlegte man mich in eine Zelle dieses Gebäudes (Niekisch, Leben 291); sein Darmausgang wurde verlegt; Ü der Dichter verlegt die Handlung nach Mailand, ins 18. Jahrhundert; ... und die Geschichtsschreibung der Campagna verlegt den Mord, den er an seinem um zwei Jahre jüngeren Bruder verübte, in sein siebzehntes Lebensjahr (Brecht, Geschichten 30). 4. (Fachspr.) legen (4): Gleise, Rohre, Kabel, Leitungen v.; Linoleum in der Küche v.; der Teppichboden muss noch verlegt werden; Als eines Tages in der Frankfurter Straße die Bürgersteige neu verlegt werden ... (Chotjewitz, Friede 51); <subst.:> das Verlegen einer Pipeline. 5. versperren (1 a), ↑blockieren (2 a): jmdm. den Weg, den Zugang v.; den Truppen war der Rückzug (der Weg für den Rückzug) verlegt; Ü jmdm. den Appetit v. 6. <v. + sich> sich ↑legen (7): sich auf ein bestimmtes Fachgebiet v.; sie hat sich auf den Handel mit Gebrauchtwagen verlegt; er verlegte sich aufs Bitten, Leugnen; Und wenn Sie sich auf juristische Spitzfindigkeiten v. wollen ... (Goetz, Prätorius 40); ... verlegte sich der Kommissär vom Deutschen wieder aufs Tschechische und redete Djudko an (Bieler, Mädchenkrieg 164). 7. (von einem Verlag) veröffentlichen: einen Roman v.; seine Werke werden bei Faber & Faber verlegt; dieses Haus verlegt Bücher, Musikwerke, Zeitschriften; ... als Inhaber der Cotta'schen Buchhandlung, die auch Goethe verlegte (W. Schneider, Sieger 464).
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2ver|le|gen <Adj.> [mhd. verlegen, eigtl. adj. 2. Part. von: verligen = durch langes Liegen Schaden nehmen od. träge werden; Bedeutungsentwicklung von „untätig“ über „unschlüssig, ratlos“ zur heutigen Bed.]: 1. in einer peinlichen, unangenehmen Situation nicht so recht wissend, wie man sich verhalten soll; Unsicherheit u. eine Art von Hilflosigkeit ausdrückend: ein -er kleiner Junge; ein -er Blick; ein -es Lächeln; es entstand eine -e Pause, ein -es Schweigen; sie war, wurde ganz v.; Die Begegnung machte uns beide v. (Grass, Katz 127); v. lächeln, dastehen; er räusperte sich v. 2. *um etw. v. sein (etw. nicht zur Verfügung haben, es benötigen, brauchen): er ist immer um Geld v.; ... als ihr um ein Nachtlager v. wart (Brecht, Mensch 109); <auch attr.:> Uns um eine Hauptstadt -en Deutschen ... (Wohmann, Absicht 121); nicht/nie um etw. v. sein (immer etw. als Entgegnung bereit haben): sie ist nie um Worte, eine Ausrede, eine Antwort v. ∙ 3. unschlüssig, untätig: Mergel war und blieb ein -er und zuletzt ziemlich armseliger Witwer (Droste-Hülshoff, Judenbuche 8).

Universal-Lexikon. 2012.

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